zwei Welten
Hallo,
ich bin Alex und ich lebe zwischen den Welten.
Meine zwei Welten sind Deutschland, ein sehr schöner (aber oft kalter) Fleck an der Ostsee, und Australien, die Sunshine Coast im Osten der Insel.
Wir hatten in den letzten Jahren das unfassbare Glück auf beiden Kontinenten wechselseitig leben zu können. Aber kennt ihr das? Das Pendeln, das Leben zwischen den Stühlen? Beide Seiten der Medaille?! So viel gutes… und so viel spezielles. Das schwere Gefühl von Zerissenheit…
home is where the heart is…
Fakt ist: Ich lebe viel bewusster, wäre kein Yogi und auch keine Yogalehrerin. Und namastar. gäbe es nicht. Für mich undenkbar, nicht mehr vorstellbar.
Das Leben hält so viel gutes bereit. Wir müssen uns einfach nur treiben lassen, mit dem Flow gehen, vertrauen, dass alles einen Sinn macht.
Manchmal kommt aber der Kopf dazwischen…
Unsere erste Zeit „down under“ war für mich geprägt von Ablösung. Von dem Lernen MEIN Leben zu leben, ohne Erwartungen anderer und bei mir zu bleiben/ anzukommen. Gar nicht so einfach… Wollen wir nicht alle (zumindest manchmal) das „nette Mädchen“ sein und bleiben, am besten niemandem vor den Kopf stoßen und es allen recht machen? Mir geht es öfter mal so. Aber das funktioniert leider nicht, vor allem wenn man sich entschliesst ein halbes Jahr am anderen Ende der Welt zu leben und seine eigene kleine Familie mitzunehmen. Weihnachten nicht mit dem geliebten Rest der Familie und den Freunden verbringen? „Aber das war doch immer so“…. „Ihr habt es so gut dort, aber wir hier vermissen euch sooo sehr“…. „Nein, dein Kind soll lieber nicht mit meinem spielen, ihr seid ja eh bald lange weg, das ist dann ja doof für meins“… Scheinbar mache ich etwas, was nicht in den „normalen“ Rahmen passt!? Puuh, ich brauche ein dickes Fell… oder es trennt sich einfach die Spreu vom Weizen?!
Wir hatten viel zu tun in dieser ersten Zeit uns „freizuschwimmen“ von all den Erwartungen und ein Gefühl dafür zu bekommen, dass unsere Idee nichts „unnormales“ ist.
Es sind Flügel gewachsen. „Spread your wings and fly“. Freiheit, raus aus dem Trott, die Scheuklappen entfernen.
Und plötzlich wird das andere Ende der Welt ein Zuhause… durch Menschen, die das Leben dort lebenswert machen. Erfahrungen, die den Horizont erweitern. Schönes so weit das Auge reicht. Durch die Liebe und Verbindung zum Wasser, Salz auf der Haut, warmen Sand unter den Füßen. Durch das Wetter! Mein Gott, das Wetter – JEDEN Tag Sonne. Wärme. Freundliche Menschen, ein Lächeln überall auf den Lippen und ein „how are you?“ für den Weg.
Wir haben uns verliebt!
Doch irgendwann kommen wir zurück – und haben einen riesigen Kater! Wir brauchen zwei Monate für die Umgewöhnung, den Kulturschock. Aber wir sind zuhause. Auch hier. Familie, eine beste Freundin – unbezahlbar!!!!!!!
Sich mal abheben von der Masse, mein Ding machen und durchziehen, dafür kämpfen und es sich gut anfühlen lassen. Gelegenheiten nutzen, mutig sein. Glücklich sein. Dankbar! Und das war erst der erste, kleine, aber so wichtige Teil … für alles weitere. Aber das erzähle ich ein anderes mal.
Namasté, von Herzen.
Eure Alex