Yogalehrer werden
Zwischen den Welten und auf der Matte.. es geht weiter..
Genau ein Jahr nach unserer ersten Abreise starten wir noch mal. Dieses mal ein wenig (wie wir denken!) vorbereiteter.. Familie und Freunde ebenfalls, es fühlt sich alles ein wenig lockerer an. Unsere Freude ist riesig – follow the sun!
Und es fühlt sich wirklich an wie nach Hause kommen, unser Herz lacht – außer, dass wir plötzlich obdachlos sind! Die ersten drei bis vier Wochen kosten uns etliche Nerven, es fließen viele Tränen. Unsere erste Unterkunft, in der wir eigentlich länger bleiben wollten, erweist sich als unerträglich, wir flüchten und schlafen mal hier mal da, all unsere Sachen wieder eingepfercht in unsere Koffer. Wir suchen und suchen… Die Kinder sind durch, wir auch. Zum dritten mal umziehen, es ist eine Woche vor Weihnachten, wir sitzen nur im Auto und haben kein Zuhause.
Doch endlich, endlich finden wir UNSERE Wohnung und schaffen es sogar noch einen Weihnachtsbaum (jaahaaa, aus Plastik :P) zu besorgen. Die Kinder sind seelig, wir auch. Und um einige Erfahrungen reicher…
Aus jeder Krise entsteht etwas gutes und die Dinge fügen sich.
Wir wohnen 50m vom Strand und Zentrum, 200m vom wunderschönen „rivermouth“, 100m vom Kindergarten entfernt – woohoooo! Wir dürfen genießen. Jeden Tag – und sammeln wertvolle Momente, Erinnerungen, Erfahrungen und neue liebe Freunde. 6 Monate lang. Eine so wundervolle Zeit.
Und direkt um die Ecke, im Park am Strand, finde ich mein Ding, meinen neuen Weg – YOGA. Jeden Morgen um 6.30h (die Australier sind frühe Vögel..) lerne ich mehr über mich selbst, über meinen Körper, über die innere Ruhe, die ich ja doch tatsächlich finden kann!!
Iyengar sagte: „Ist das Licht des Yoga einmal angezündet, verlischt es nie mehr. Je intensiver du übst, desto heller wird die Flamme leuchten.“
Yoga ist die wundervolle Verbindung von Körper und Seele. Nach vielen Monaten, wenn nicht sogar Jahren, des Suchens nach einer neuen Aufgabe neben den Kindern fand ich endlich was ich suchte. Angekommen auf der Matte.
Und so kam es, dass ich, „crazy enough“, nach – verglichen mit meinen Yogamädels im Kurs, aber ich vergleiche ja NIE 😉 – relativ kurzer praktischer Yogaerfahrung nach unserer Rückkehr eine Yogaausbildung machte.
Wenn ich etwas will, kann ich sehr hartnäckig sein. Und stehenbleiben kam und kommt auch heute noch für mich nicht in Frage. Das macht mir mehr Angst als einfach loszulegen.
Also ging es los und es gab Momente, in denen ich mich fragte was ich dort eigentlich zu suchen hatte. Alle sahen so athletisch aus, machten jahrelang Yoga, hatten bereits tausende Bücher gelesen und trugen viele stylische Yogaleggins – ich nicht. Ich hatte noch nicht mal einen Sport-BH! 😀
Aber wie ich lernte – genau darum geht es!!!!!!
Yoga erwartet nichts, Yoga läßt uns sein, wie wir sind. Und vor allem geht es NICHT um die perfekt ausgeführte Asana. Yoga ist leben. Uns akzeptieren. Loslassen von alten Denkmustern und Sichtweisen. Atmen. Das eigene Ego sanft zu bekämpfen. Bei sich ankommen und bleiben. Ich bin genug! Eine sich ständig neu formierende Herausforderung.
Ein großer Schritt für mich und auch meine Familie. Aber sie steht neben mir und begleitet mich, mit all den Höhen und Tiefen.
Nach meiner Ausbildung eröffnete ich meine eigene kleine Yogaschule: Meeresleuchten, Yoga am Meer. Ich verband einfach, wofür mein Herz schlägt.
Ich fand schnell tolle Schüler, hatte so viel Spaß, habe so viel gelernt und bin so dankbar, dass ich diesen Weg gefunden habe und auch meine (wenn auch nicht jahrelangen, aber doch intensiven) Erfahrungen teilen kann.
Ich möchte nicht nur Asanas unterrichten, ich möchte teilen. All die Fortschritte, die ich selbst noch mache, all das unvollkommene, das wir umarmen sollten!
Ich bin kein perfektes Bild einer Yogalehrerin. Das werde ich nie sein, das ist auch nicht meine Intention. Authentisch sein und bleiben, eigene Fehler eingestehen und den Lernprozess akzeptieren. Sich mit Freude an der Sache entwickeln.
MEIN Weg. Mein Leben zwischen den Welten…
…. und an Silvester stiegen wir wieder in den Flieger 🙂
Namasté, von Herzen.
Eure Alex